Tracht


Ein altes Sprichwort sagt: "Kleider machen Leute". So ist auch die Uniform oder Tracht im musikalischen Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Die Kleidung dient dazu, optisch einheitlich in der Öffentlichkeit aufzutreten und stellt die Zugehörigkeit zu einem Verein dar.

 

Wir blenden zurück ins Jahr 1922, als der Musikverein seine ersten Auftritte hatte. Damals bestand die Tracht aus einem Steireranzug, den jeder selbst besaß.

 

 

Im Jahre 1950 wurde eine erste einheitliche Uniform angeschafft. Diese Uniform bestand aus einer Bluse in schwarz mit Rockaufschlag, worauf eine querliegende Musiklyra saß. Dazu trug man eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte. Als Kopfbedeckung diente eine schwarze Uniformkappe.

 

Die zweite Uniform wurde im Jahr 1960 angeschafft. Sie war und sah der ersten sehr ähnlich. Man trug eine Bluse in grau gehalten mit schwarzem Rockaufschlag, worauf eine Musiklyra stehend saß. Dazu trug man eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte. Als Kopfbedeckung diente eine graue Uniformkappe.

Die erste Tracht gab es dann im Jahr 1973. Es war ein grauer Steireranzug mit grün eingefasstem Rockaufschlag. Auf dem linken Oberarm war zum ersten Mal ein besticktes Wappen von Unterpremstätten aufgenäht. Darunter trug man ein weißes Hemd mit rotem Gilet und rotem Trachtentuch. Als Kopfbedeckung diente ein traditioneller Steirerhut. Zum ersten Mal wurden auch die dazugehörigen Marketenderinnen eingekleidet. Sie fielen durch ihre schönen Dindln mit rotem Oberteil, schwarzem Rock und blauer Schürze auf. Darunter wurde eine weiße Bluse getragen.

 

Dreizehn Jahre später, 1986, wurde eine neue Tracht angeschafft. Sie wurde im Rahmen eines großen Musikerfestes eingeweiht. Der Janker war aus zweifärbigem Loden gefertigt, wies eine Rückenfalte auf und war mit Hornknöpfen zu schließen. Ebenfalls wurde auf das Wappen von Unterpremstätten am linken Oberarm nicht vergessen. Es ist eine Anlehnung an den Rosegger-Janker. Dazu trug man eine Kniebundhose aus Rauleder und weiße Stutzen. Darunter ein weißes Hemd mit einem Wollmascherl. Der Hut war eine Art Ausseer aus schwarzem Wollfilz, aber nicht mit einem grünen Band, sondern einer gekordelten Schnur der urspründlich aus Salzburg kam, aber inzwischen schon ein allgemein österreichischer Trachtenhut geworden ist. Auch die Marketenderinnen strahlten im neuen Dirndl mit hellblauem Oberteil, rosarotem Rock und dunkelblauer Schürze. Dazu trugen sie eine weiße Bluse.

Die aktuelle Tracht wurde 2008 für die Musikerinnen und Musiker geschneidert. Mehr als 500 Festgäste ließen es sich nicht nehmen, die neue Tracht beim ersten Aufmarsch zur Segnung zu sehen. Die Vorbereitungen begannen bereits viele Monate zuvor. Die neue Tracht musste kreiert und abgestimmt werden.

Der graue Rock (von hellgrau bis dunkelgrau) hat einen Stehkragen und Rock- und Ärmelaufschläge aus grünem Tuch. Am Vorderteil befinden sich vier Pattentaschen, beim Ärmelansatz grüner Achselwulst und Achselklappen. Der Rücken hat eine Quetschfalte mit einem Dragoner. Die Quetschfalte schließt mit einem grünen Dreieck ab.. Es gibt vier große runde Hirschknöpfe zum Schließen, auf dem Rockaufschlag befinden sich Rehkronen. Auf den Ärmelaufschlägen sitzen ebenfalls je zwei kleine runde Hirschknöpfe. Die Weste ist aus grünem Tuch, dessen Farbe und Stoff vorne und hinten gleich aussieht, und ist mit 12 Alpakasilberknöpfen zu schließen. Die Lederhose ist mit heller Stickerei verziert, hat eine gerade Gesäßnaht und wird mit ledernen Hosenträgern mit vorderem Querriegel getragen. Beim Kniebund sitzen vier Hornknöpfe. Dazu getragen werden naturfarbene Strümpfe und ein weißes Hemd mit gebundenem Mascherl. Als Kopfbedeckung dient ein schwarzer Hut mit grünem Band. Zur Tracht trägt man schwarze Halbschuhe die seitlich zu schnüren sind. Es wurde dieses Mal auf das gestickte Wappen der Gemeinde verzichtet und durch Anstecker der Gemeinde Unterpremstätten und Zettling, welche man am Rockaufschlag ansteckt, ersetzt. Erst 2014 wurde dieser Entschluss wieder rückgängig gemacht und das gestickte Wappen wieder auf den Ärmel aufgebracht. Die Marketenderinnen bekamen ein neues Dirndl mit grünem Oberteil, einem weinroten Rock und einer grün-rot-weiß karierten Schürze. Dazu wird eine weiße Bluse und der gleiche Hut wie die Musiker getragen.

Die Tracht mit dem Altsteirerrock und der Lederhose hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert und ist typisch steirisch. Damit diese Beschreibung auch ihre Gültigkeit für die Tracht der Musiker erlangte, wurde intensiv mit dem Trachtenberater des Landes Steiermark zusammengearbeitet.

Die Kaiserwald-Dirndl der MUZ-Damen
Die Kaiserwald-Dirndl der MUZ-Damen

Nach langen Überlegungen und intensiver Diskussion entschlossen wir uns 2023 dazu, unsere Damen mit einem Dirndl neu einzukleiden. Was liegt da, für uns als Marktmusik Unterpremstätten-Zettling, näher als die Verwendung unserer gebietstypischen Kaiserwald-Tracht, die mit dem Steirischen Heimatwerk entwickelt wurde.


Wir entschieden uns bewusst für die sogenannte
Alltagstracht, da die Festtagstracht, mit Seidenbrokat-Leib und Seiden-Schürze, als zu empfindlich für unseren Gebrauch angesehen wurde. Die Kaiserwald-Alltagstracht kennzeichnet sich durch einen unifarbenen Leib. Dieser wurde von uns in einem dunklen Grün gewählt, um mit den Musikern, die in unserer gewohnten Tracht eingekleidet bleiben, ein harmonisches Erscheinungsbild abzugeben. Der Kittl des Kaiserwald-Dirndls ist mehrfarbig kariert, auch hier findet sich bei uns das Grün der Männertrachten. Abschließend ist die Schürze unserer Alltagstracht in einem edlen Dunkelgrau gehalten und dezent geblumt. Der Verschluss ist mit Talarknöpfen ausgestattet. Hals- sowie Armausschnitt, Rundnähte und Rückenmitte sind schwarz passepoiliert. Kittl und Schürze des Dirndls sind handgezogen.